Photischer Niesreflex


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Unser Körper tut das, was wir wollen. Zumindest in vielen Fällen. In anderen Bereichen laufen wir auf Autopilot. Statt uns auf den Herzschlag zu konzentrieren, mit den Wimpern zu schlagen, oder ein- und auszuatmen, übernimmtr solche Aufgaben unser Körper. Dass er das gut macht steht außer Frage. Der Mensch ist recht erfolgreich als Lebewesen. Allerdings macht auch unser Körper da und dort Fehler. Einer davon heißt photischer Niesreflex.

Reflexe

Reflexe sind eine wichtige und tolle Einrichtung. Legen wir unsere Hand auf die heiße Herdplatte, dann ist sie schon lange wieder weg, bevor wir überhaupt bemerken, dass es heiß war. Eigentlich muss es heißen – bevor wir bewußt bemerken, dass es heiß war. Denn unser Gehirn hat das sofort mitbekommen und kurzerhand die Kontrolle übernommen. Statt uns erst mal bewußt zu machen, was gerade passiert und uns bewußt die Entscheidung treffen lassen, die Hand wegzunehmen, hat es ganz unbürokratisch reagiert. Als Refex wird die Hand sprichwörtlich reflexartig weggerissen. Ein Glück für die Hand, die damit vor Verbrennungen bewahrt wird und nicht leiden muss, bis wir soweit sind, sie zu heben.

Licht und die Pupille

Ein Bereich, den wir im Alltag ständig nutzen, den wir aber nur sehr selten bewußt steuern, ist das Sehen. Wir stellen ständig scharf und nehmen Bilder auf. Das Gehirn erfindet viel dazu und komplettiert das Bild für uns. Wer das Expirment mit dem Gorilla kennt, der durchs Bild läuft, während wir uns auf einen Ball konzentrieren, der hin und her geworfen wird, der weiß, dass wir nur sehen, was wir wollen. Im Auge passieren aber noch ganz andere Anpassungen, die wir weder steuern können, noch mitbekommen. Trifft grelles Licht ins Auge, wenn wir beispielsweise in die Sonne schauen, dann verengt sich die Pupille und die Netzhaut wird blitzschnell umgebaut um sich auf die neuen Lichtverhältnisse einzustellen. Das schützt das Auge und hilft und unverändert zu sehen. Damit einher geht allerdings auch eine komplett sinnlose Reaktion. Der Photische Niesreflex.


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Unser Gehirn löst viele Reaktionen aus, ohne dasses uns bewußt ist.

Photischer Niesreflex

Als photischer Niedreflex kennt man den Niesreiz, den viele Menschen haben, wenn sie in grelles Licht sehen. Eigentlich dient das Niesen dem Aufräumen der Nase. Dringt ein Fremdkörper in die Nase ein, dann niesen wir. Das Niesen bläst den Partikel mit Hochdruck aus der Nase? Warum also ein photischer Niesreflex? Die Sonne kitzelt zwar sprichwörtlich in der Nase und schon Wilhem Busch hat sich mit dem Phänomen in einer kurzen Geschichte über Schnupftabak auseinandergesetzt, aber Sinn macht es wirklich nicht. Tatsächlich ist der photische Niesreflex auch keine absichtliche Reaktion. Man vermutet, dass es eine Art Kurzschluss ist.

Kurzsschluss an der Nasenwurzel

Werden wir geblendet, dann meldet unser Auge die neuen Lichtverhältnisse an das Gehirn. Das reagiert mit Pupillenverengung und anderen Maßnahmen um das Auge zu schützen. Der Nervenreiz wird elektrisch übertragen. Das Kabel ist dabei die Nervenbahn. Wie auch im echten Leben kann es in einem solchen stromleitenden Kabel zu einem Kurzschluss kommen. Konkret reizt der Augennerv, der das grelle Licht meldet den nebenan liegenden Nerv, der normalerweise den Niesreflex auslöst. Schon melden beide Nerven an das Gehirn und natürlich reagiert das Gehirn auf beide Reize. Während die Augen sich schützen muss man auch niesen. Diese Reaktion nennt man photischer Niesreflex. Wer also beim nächsten Blick in die Sonne niesen muss, der muss sich nicht wundern. Das ist gan normal.

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