Placebo und Nocebo


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Wissenschaftliche Studien werden häufig als sogenannte Doppelblindstudien angelegt. Das bedeutet, dass eine Gruppe von Probanden den Wirkstoff bekommt, der untersucht werden soll und eine Kontrollgruppe ein Placebo erhält. Probanden und die Personen, die sie begleiten, wissen nicht, wer was bekommt. Ein Placebo ist in diesem Zusammenhang eine Gabe, also etwa eine Tablette, die keinen Wirkstoff enthält. Trotzdem entfaltet ein solches Placebo erstaunlicherweise ebenfalls eine Wirkung. Neben dem Placebo gibt es auch noch den Begriff Nocebo. Etwa eine Tablette, die keinen Wirkstoff enthält, aber negative Reaktionen auslöst.

Reine Kopfsache

Es gibt rund um Placebo und Nocebo unglaubliche Versuche und noch unglaublichere Geschichten. So soll es bereits vorgekommen sein, dass kerngesunde Patienten gestorben sind, weil sie angenommen haben, dass die Ärzte über eine tödliche Erkrankung gesprochen haben. Diesen Effekt nennt man den Nocebo Effekt. Stellen Sie sich vor, der Arzt, der Ihnen gleich eine Injektion verpasst, warnt sie eindringlich davor, dass es extrem schmerzhaft wird. Probanden, mit denen man diesen Versuch gemacht hat, haben tatsächlich mehr Schmerzen bei derselben Injektion verspürt, wenn man ihnen erzählt hat, dass sie schmerzhaft sei. Versuche mit Wärmeplatten haben gezeigt, dass Menschen mehr Schmerz vertragen können, wenn man ihnen eine wirkungslose Paste auf die Haut aufträgt und ihnen erklärt, dass es damit ausgezeichnete Erfahrungen gibt und der Schmerz deutlich geringer sein wird. Das klappt tatsächlich.

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Kann es sein, dass wir uns bewußt für, oder gegen eine Krankheit entscheiden können?

Höchstleistungen

Auch mit Sportlern wurden schon versuche gemacht. Man hat ihnen erzählt, dass sie ein neues legales Dopingmittel bekommen, das ihnen zu ungeahnten Leistungssteigerungen verhelfen wird. Nach Einnahme des wirkungslosen Präparats haben einige sogar ihre persönlichen Höchstleistungen überboten. Dieser Placebo Effekt ist beeindruckend, aber noch beeindruckender finde ich den Nocebo Effekt. Krebspatienten, denen man wirkungslose Kochsalzlösung verabreicht hat und die im Glauben waren, dass es eine Chemotherapie sei, haben ihre Haare verloren und andere Nebenwirkungen gezeigt. Es gibt auch Fälle in denen Menschen in kritischem Zustand auf die Notaufnahme gebracht wurden. Sie haben versucht sich mit Medikamenten umzubringen. In einem Fall war es ein Studienteilnehmer, der alle Pillen aus der Studie auf einmal geschluckt hatte und dessen Zustand die Ärzte als sehr kritisch angesehen haben. Tatsächlich war der junge Mann aber in der Kontrollgruppe und hat lediglich Placebo geschluckt. Nachdem man ihn aufgeklärt hatte ging es ihm rasch wieder besser.

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Wer gut drauf ist, der lächelt. Allerdings ist man auch gut drauf, wenn man lächelt.

Placebo und Nocebo im Alltag

Die Erkenntnis, wozu unser Körper in der Lage ist, eröffnet völlig neue Möglichkeiten. Scheinbar verfügen wir über die Möglichkeit Krankheiten zu heilen, unsere Leistung zu steigern, oder uns selbst krank zu machen. Mit diesem Wissen ausgestattet kann man einen spannenden Rückschluss ziehen. Eigentlich müsste das auch möglich sein, ohne dass wir eine unwirksame Tablette schlucken. Die Kraft unserer Gedanken ist riesig und mit wenig Aufwand können wir uns offensichtlich heilen, oder uns krank machen. Die Entscheidung darüber liegt alleine bei uns. Im Alltag bedeutet das, dass wir mit unserer Einstellung alleine in der Lage sind, unser Wohlbefinden zu beeinflussen. Untersuchungen zeigen, dass ein Lächeln alleine, auch dann wenn uns nicht danach ist, ausreicht, um uns glücklicher zu machen. Im Umkehrschluss sorgen heruntergezogene Mundwinkel dafür, dass wir schlecht drauf sind.

Managerkrankheit

Es ist doch sehr interessant, dass Menschen bevorzugt dann krank werden, wenn sie Zeit dafür haben. Solange wir verbissen an einer Sache arbeiten und beschäftigt sind, bleiben wir gesund. Kommen die Feiertage und ist man eine Woche daheim, bricht plötzlich Fieber aus. Auch das ist ein klares Indiz dafür, dass wir nicht nur der Herr über unsere Gedanken, sondern auch der Herr über unseren Körper und seine Gesundheit sind. Eine tolle Nachricht und ein schlagender Grund dafür, eine positive Lebenseinstellung zu entwickeln!

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