Autschn – Demokratie 2.0


Gerade mal wieder das Internet durchstreift. Mehrere sinnvolle und -freie Seiten durchforstet, ein paar Popups zugunsten armer Webmaster geschlossen (ja, sowas mach ich noch).

Und dann einmal über Webnews gestolpert. Die üblichen Phrasen, wer mit wem und warum, wer fliegt aus welcher Soap, was zeigt das politische Stimmungsbarometer über unseren Superguido.

Doch was ist das? Ich kann es nicht fassen, eine türkische Frau spricht sich für ein Verbot von Burkas aus! Thematik nicht neu, doch woher diese Aussage kommt, dann doch eher. Zugegeben, Frau Akgün ist Publizistin und ehemalige SPD-Bundestagsabgeordnete. Ihre Meinung ist klar, die Burka stellt ein Gefängnis für die betroffene Frau dar uns sollte daher ähnlich dem französischem Miß- äh. Vorbild verboten werden.

Hm, denke ich mir. Stimmt ja schon, wenn man sich die Burka mal anschaut (die wohl vermummenste aller Verkleidungen), dann stellt man sich sicherlich die Frage, ob dies zeitgemäß und einer Frau würdig ist.

Aber gleichzeitig frage ich mich (obwohl ich ja der Optimist mit rosa Brille bin), wo führt denn ein solches Verbot hin?

Demokratie 2.0 – was nicht passt, wird eben passend gemacht!

Und da ist die Burka ja nur die Spitze des Eisbergs, mir würden noch viele Dinge einfallen, die unwürdig sind und dringend einem Verbot unterzogen werden sollten.

  • Der Dutt! Wer sich aus Gründen des Glaubens so qualvoll die Haare hinter den Kopf knoten muss, sollte dringenst staatlich geschütz werden!
  • Der Mini-Mini-Rock, der manchmal schon eher einem Gürtel gleicht. Es ist Frauenunwürdig, sich selbst als Objekt der Fleischeslust darstellen zu lassen!
  • Der rote Punkt auf der Stirn! Befreien wir die Hindus dieses Landes von dem energetischen Auge, dass nur dafür sorgt, misstrauische Blicke auf sich zu ziehen!
  • Verbot aller Kreuze in deutschen Klassenzimmern. Es ist menschenunwürdig, Andersgläubigen ein Religöses Symbol tagtäglich vor die Nase zu setzen!

Ok, ich muss zugeben, das war zynisch, sarkastisch und ein wenig humoristisch zugleich. Und sicherlich würde ich diese genannten Punkte niemals unterstützen, denn Demokratie bedeutet für mich auch, andere Kulturen, Religionen und Meinungen zu achten, solange sie die Demokratie nicht gefährden.

Auch wenn die Burka umstritten ist, so ist sie ebenso ein Kleidungsstück wie der besagte Mini-Mini-Rock (Gürtel?). Ein Kleidungsstück gefährdet keine Demokratie, eher die Einstellung dahinter. Ob die Einstellung sich ändert, wenn das Kleidungsstück verboten wurde?

Keine Kommentare

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert