Die Landtagswahlen stehen unmittelbar vor der Türe und noch immer wird lautstark über die Auswirkungen des atomaren „Zwischenfall“ in Japan diskutiert. Immerhin möchte man ja hierzulande maximale Sicherheit, so versprechen es alle Beteiligten. Aktuelle News aus Fukushima sorgen auch sicher nicht für euphorische Stimmung.
Fukushima ist überall, so könnte man es treffend zusammenfassen. Immerhin kann es grundsätzlich in jedem Atommeiler dieser Welt zu einem solch folgenschweren Unfall kommen. Und wie riskant dieses atomare Unterfangen ist, weiß man erst, wenn man die Technik genauer beleuchtet. Eine sehr gute Zusammenfassung zur atomaren Technologie ist auf http://atomkernenergie.de zu finden.
Problem Atommüll
Doch auch ohne Zwischenfall und bei maximaler Sicherheit bleibt ein ganz wesentliches Problem immer noch nicht gelöst: der Atommüll.
Der Rückbau eines Atomkraftwerkes dauert laut manchen Schätzungen ca. 15 Jahre. Das liegt vor allem darin begründet, dass verwendete Brennstäbe erst mühsam in Abklingbecken abgekühlt werden müssen. Die kontaminierten Bestandteile eines Kraftwerks (und dies betrifft wohl den gesamten Reaktorkern) müssen danach „endgelagert“ werden.
Jahrtausende
Und eben hier liegt doch das eigentliche Problem. Es gibt keinerlei Masterplan zu einer adäquaten Lösung der Lagerungsproblematik. Ein Brennstab hat immerhin eine Halbwertszeit von ca. 100.000 Jahren. Für diese unvorstellbar lange Zeit muss also sichergestellt sein, dass der radioaktiv belastete Müll so eingelagert wird, dass keinerlei Strahlung austreten kann. Angesichts der Zeitspanne ein kaum zu lösendes Unterfangen.
Berge von Müll
Noch bedenklicher wird es jedoch, wenn man betrachtet, welche Mengen an Atommüll in Deutschland jährlich entstehen. Alleine die deutschen Atommeiler produzieren jährlich etwa 250.000 kg Atommüll an. Dieser wird entweder Wiederaufbereitet, oder muss den Gang in die wenigen Zwischenlager wählen.
Mit welchen Versuchen man diese Problematik zu lösen versucht, kann man am Zwischenlager Asse erkennen. Hier wird der Müll sprichwörtlich einfach vergraben, getreu dem Motto „aus den Augen, aus dem Sinn“. Bis 1984 war es sogar noch erlaubt, den radioaktiven Müll einfach ins Meer zu verklappen. Man kann sicherlich davon ausgehen, dass dies auch heute (wenn auch illegal) noch so praktiziert wird.
Wohin soll das führen?
Während man sich also Gedanken über die Deckung des Strombedarfs und Zeitpläne zum Ausbau erneuerbarer Energieformen macht, wird tagtäglich neuer radioaktiver Abfall produziert, der unsere Gesellschaft, unsere Natur und jede Generation auf diesem Planeten noch die nächsten 100.000 Jahre beschäftigen wird.
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